Jeder kann Energie sparen, allerdings nur, wenn man die wichtigsten Regeln verinnerlicht und sich auch daran hält. Energie sparen kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern macht sich auch auf dem Konto bemerkbar.

Um besonders mit dem Erdgas richtig umzugehen und ein wenig zu sparen, gibt es hier einige wichtige Tipps:

Heizen und Lüften

Das richtige Heizen und Lüften hilft ungemein die Energiekosten zu senken. Daher sollte man die Raumtemperatur sinnvoll wählen, jedes zusätzliche Grad Celsius bedeutet einen höheren Energieverbrauch von rund sechs Prozent. Damit man die Raumtemperatur direkt am Heizkörper regeln kann, setzt man Thermostatventile ein, damit die gewünschten Temperaturen für die einzelnen Räume gezielt vorgegeben werden können. Hat man hier die richtigen Einstellungen gefunden, liegen die Einsparungen bei rund 15 Prozent.

Während die Heizungen an sind, sollte man auf ein dauerhaftes Lüften komplett verzichten. Im Herbst, Winter und Frühjahr ist es sinnvoller für fünf bis zehn Minuten das Fenster ganz weit auf zu machen. Dabei sollte man das Thermostatventil auf eine sehr niedrige Temperatur stellen. Vor allem aber sollte man während des Lüftens die Türen von beheizten Räumen geschlossen halten.

Die empfohlenen Raumtemperaturen liegen bei: Arbeitszimmer 18 °C, Kinderzimmer 20 °C, Schlafzimmer 18 °C, Badezimmer 24 °C, Wohnzimmer 22 °C, Küche 20 °C und Hobbyraum 20 °C.

Hält man sich am Tage nicht in den Räumen auf, sollten die Temperaturen dort abgesenkt werden und erst dann geheizt werden, wenn dieser Raum benötigt wird. Die Türen sollten hierbei unbedingt geschlossen gehalten werden, damit die Kälte sich nicht auf weitere Räume verteilen kann. Auch sollte es nicht dauerhaft zu kühl in wenig benutzten Räumen sein, da sich so schnell Feuchtigkeit bilden kann.

In der Nacht sollten die Temperaturen in den Räumen grundsätzlich gesenkt werden, wobei eine Senkung um fünf Grad empfohlen wird. Die Temperatur kann hierbei schon zwei Stunden vor dem Zubettgehen herunter geregelt werden.

Raumgestaltung

Auch durch eine geschickte Raumgestaltung kann man jede Menge Geld sparen. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Heizkörper frei stehen und nicht durch Möbel oder Gardinen verdeckt werden. Durch ein Sofa vor dem Heizkörper einsteht ein lokaler Wärmestau und die Leistungsabgabe des Heizkörpers wird deutlich minimiert.

In diesem Zusammenhang ist auch die Dichtigkeit von Fenstern und Türen sehr entscheidend, denn eine Undichtigkeit kann zu einem enormen Wärmeverlust führen. Alle Fenster und Türen sollten auf undichte Stellen überprüft und ggf. abgedichtet werden. Hierzu gibt es selbstklebende Dichtungsbänder oder Stoffrollen, die man vor die Türschlitz legt.

Des weiteren sollte man alle Rollläden schließen, sobald es draußen dunkel wird. So können Verluste der Wärme über die Fenster um rund 30 Prozent gesenkt werden.

Küche & Co

Kochen und Backen mit Erdgas liegt nicht nur wegen der nostalgischen Herde voll im Trend, sondern auch weil die Gasflamme gleich nach dem Zünden mit voller Leistung zur Verfügung steht. Somit entfällt eine Vorheizzeit und das spart kostbare Energie. Mit einem Erdgasherd kann die Abgabe von Wärme optimal dosiert werden, denn die Flamme ist stufenlos regulierbar und es kann auch nichts mehr anbrennen oder überkochen. Heute gibt es sogar Ceranfelder, die mit Erdgas betrieben werden können.

Ein weiteres Einsparpotential bietet der Geschirrspüler. Wird dieser nämlich direkt an die Warmwasserleitung angeschlossen, verringert sich die Programmlaufzeit rund um ein Viertel und die Kosteneinsparung liegt bei 20 Prozent.

Mit einem erdgas betriebenen Wäschetrockner kann man bis zu 60 Prozent der Betriebskosten einsparen.

Grundsätzlich sollte man beim Kochen einen Deckel auf die Töpfe legen, damit die Hitze nicht entweichen kann. Gemüse muss man auch nicht unbedingt in Wasser kochen, denn ein Dünsten reicht völlig aus. Mit nur ganz geringen Mengen Wasser spart man nicht nur Energie, sondern kann das Gemüse auch viel schonender zubereiten.

Auch die Wahl der richtigen Größe der Kopftöpfe ist sehr entscheidend. Hierbei sollte man darauf achten, dass die Herdplattengröße und der Durchmesser der Töpfe optimal zueinander passen. Kauf man neue Kochtöpfe sollten diese eine gute Wärmeübertragung haben.

Fertige Speisen sollte man erst abkühlen lassen, bevor man sie in den Kühlschrank stellt. Der Kühlschrank versucht die Innentemperatur gleichmäßig zu halten und wird durch die heißen Speisen erwärmt. Er benötigt dann wesentlich mehr Strom, um die Temperatur konstant zu halten. Des weiteren sollten Kühlschränke oder Gefriertruhen niemals neben Heizungen oder dem Backofen platziert werden. Auch eine direkte Sonneneinstrahlung sollte man vermeiden.

Viele Verbraucher wählen für einen Kühlschrank viel zu niedrige Temperaturen aus, denn eine Temperatur um die sieben Grad ist völlig ausreichend, um die Lebensmittel frisch zu halten. Damit sichergestellt ist, dass aus dem Kühlschrank keine kalte Luft entweichen kann, sollten man die Dichtungen in regelmäßigen Abständen kontrollieren.

Warmwasser

Grundsätzlich benötigt man bei einer Dusche weniger Wasser, als es bei einem Vollbad der Fall ist. Das spart nicht nur Wasser- und Abwasserkosten sondern vor allem auch Energiekosten. Eine Wanne voll Wasser reicht für dreimal Duschen aus und mit speziellen Duschsparköpfen kann man den Warmwasserverbrauch nochmals um 50 Prozent reduzieren.

Des weiteren helfen Mischbatterien und Thermostatbatterien beim Sparen, denn hiermit kann man die Temperatur des Wassers vorwählen. Der Warmwasserhahn sollte auch grundsätzlich nur dann benutzt werden, wenn wirklich warmes Wasser gebraucht wird. Das man das Wasser während des Rasierens oder Zähne putzens abstellt, sollte selbstverständlich sein.

Hat man im Haus oder in der Wohnung eine eigene Therme, sollte man diese ganz abschalten, wenn man über einen längeren Zeitraum nicht zu Hause ist.

Geschirrspülemaschinen helfen Geld sparen, wenn sie nur voll ausgelastet angestellt werden und viele neuere Geräte verfügen über ein Energiesparprogramm, dass meist für die Reinigung des Geschirrs völlig ausreichend ist.

Bei allen anderen Geschirrspülmaschinen sollte man ein Programm wählen, dass das Wasser nur auf 55 Grad Celsius aufheizt, somit kann man rund 25 Prozent Energie einsparen. Bei Neuanschaffungen immer auf die Energieeffizienzklasse achten. A ist hierbei die sparsamste Klasse, sodass die Geräte nur wenig Wasser und Strom verbrauchen.

Beleuchtung

Grundsätzlich sollte man beim Kauf von neuen Glühbirnen nur noch auf Energiesparlampen zurückgreifen. Zwar sind sie in der Anschaffung etwas höher im Preis, allerdings kann man 80 Prozent Energie damit einsparen.

In Arbeitsbereichen, wie beispielsweise in der Küche über der Arbeitsplatte, sollte man mit Leuchtstoffröhren arbeiten. Sie haben eine besonders lange Lebensdauer und sparen sehr viel Energie.

Auch muss ein großer Raum nicht immer hell beleuchtet sein, meist reicht es aus, den Bereich zu beleuchten, in dem man sich gerade aufhält.