Die vier größten Stromanbieter in Deutschland sind RWE, EON, Vattenfall sowie die EnBW. Diesen Anbietern und ihren Tochterunternehmen sowie mit ihnen kooperierenden Stadtwerken gehört zudem der überwiegende Teil der Netze.
Stromanbieter RWE
Die RWE entstand aus dem Zusammenschluss von Alt-RWE und VEW. Um die Kundenbetreuung zu optimieren, ist diese zwischen den Regionalgesellschaften RWE Rhein – Ruhr mit Sitz in Essen und RWE Westfalen – Weser – Ems mit Sitz in Dortmund aufgeteilt.
Für den Kreis Birkenfeld besteht mit der OIE eine weitere eigenständige Regionalgesellschaft. Die Zentrale für den Gesamtkonzern befindet sich in Essen; Zentrale für die Netzdienstleistungen aller Regionalgesellschaften ist jedoch Dortmund.
RWE war 1999 das erste Unternehmen, welches ein bundesweites Stromangebot auf den Markt brachte. In späteren Jahren wurden zeitweise keine Neuverträge außerhalb des Stammgebietes abgeschlossen; inzwischen wird Ökostrom sowie Treuestrom (Strom mit Preisgarantie) wieder bundesweit vertrieben, aber kaum aktiv beworben.
Erklärtes Ziel der RWE ist die Steigerung der Servicequalität; für diesen Zweck wird in den nächsten Monaten nicht nur die Besetzung der Call Center verbessert, sondern es werden auch mindestens dreißig weitere Kundenforen für den persönlichen Kundenkontakt eingerichtet.
Furore machte im 2008 die Ankündigung der RWE, in den Folgejahren regelmäßig hohe Beträge in den Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren.
Stromanbieter EnBW (Yello Strom)
Die Energie Baden – Württemberg entstand 1997 durch den Zusammenschluss der Unternehmen Badenwerk AG und Energievesorgung Schwaben AG. In den folgenden Jahren wurden einige weitere Versorger in das Unternehmen eingegliedert und Beteiligungen an Stadtwerken ausgebaut. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Karlsruhe.
Die Marke für den bundesweiten Stromvertrieb der EnBw heißt Yello Strom und war seinerzeit das zweite bundesweite Angebot. Beworben wird dieses überwiegend über den Preis.
Bei der Stromkennzeichnung fällt auf, dass der Strom dieses Unternehmens sowohl einen überdurchschnittlichen Anteil an Atomstrom als auch einen solchen an Strom aus erneuerbaren Anlagen enthält.
Stromanbieter EON (E wie Einfach)
EON entstand aus der Fusion der beiden Versorger Preußen Elektra und Bayernwerk. Der Sitz des Unternehmens ist Düsseldorf.
Eine der wichtigsten Übernahmen der Gesellschaft war der Kauf der SCHLESWAG. Um die Kundenbetreuung zu optimieren, erfolgt diese in unterschiedlichen Regionalgesellschaften.
Die Marke für das bundesweite Stromangebot ist E wie Einfach. Hierbei unterbietet das Unternehmen den Grundversorgungs – Tarif des örtlichen Versorgers um einen Cent pro Kilowattstunde.
Stromanbieter Vattenfall
Das schwedische Unternehmen hat auf dem deutschen Markt in erster Linie durch die Übernahme der örtlichen Energieversorger in Hamburg (HEW) und Berlin (BeWaG) Fuß gefasst. Für eine optimale Kundenbetreuung verfügen beide Städte über jeweils ein eigenes Call Center. Bundesweit wird derzeit Easy Privatstrom angeboten, wobei der Vertragsabschluss im Internet vorausgesetzt wird.
Neben diesen vier größten Stromanbietern finden sich auf dem Markt zahlreiche Angebote weiterer Energieversorger, von denen nachfolgend die bekanntesten vorgestellt werden.
Eprimo
Eprimo ist eine Tochtergesellschaft der RWE. Sie ist in einem kleinen Gebiet Hessens Grundversorger, während das Hauptbetätigungsfeld der bundesweite Stromvertrieb ist.
Dieser erfolgt in erster Linie über das Internet. Bevorzugt beworben wird der Ökostromtarif Prima Klima, für den die Stromerzeugung ausschließlich in österreichischen Laufzeit – Wasserkraftwerken erfolgt. Zudem sind Tarife mit einem herkömmlichen Strommix für Singles und Familien im Angebot.
Stadtwerke Düsseldorf
Die Stadtwerke Düsseldorf, zu deren Anteilseignern in erster Linie die EnBW und die Stadt Düsseldorf gehören, bieten ihren Strom derzeit außer im Stammgebiet im gesamten Bundesland Nordrhein – Westfalen sowie in Berlin an.
Das Unternehmen zählt zu den preiswertesten Versorgern und bietet neben herkömmlichen Strom ein Ökostromprodukt an, für das die benötigte Strommenge ausschließlich aus Wasserkraft gewonnen wird.
NUON
Der niederländische Konzern vertreibt in Deutschland Strom und Gas. Der Strommix unterscheidet sich je nach Liefergebiet beträchtlich; für die Versorgungsräume Berlin, Kreis Heinsberg und Hamburg wird ein Anteil erneuerbarer Energien von 40 % angegeben.
In diesen Gebieten wird laut Unternehmensangaben keine Kernkraft eingesetzt, da die restlichen 60 % aus fossilen und sonstigen Energieträgern stammen, wobei die Stromerzeugung mittels der Kraft-Wärme-Kopplung eine große Rolle spielt. In diesen drei Versorgungsräumen liefert das Unternehmen den Tarif „Lekker Strom“.
Für weitere Versorgungsgebiete ist der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix im Vergleich zum bundesdeutschen Mittelwert leicht erhöht.
Stadtwerke Flensburg
Die Stadtwerke Flensburg waren eines der ersten Stadtwerke, die Stromversorgung außerhalb des Stammgebietes angeboten haben. Aktuell kann im Westen Deutschlands das gesamte Gebiet, im Osten jedoch nur die Region Schwerin sowie die Stadt Berlin beliefert werden.
Besonders günstige Angebote erfolgen für das Bundesland Schleswig – Holstein. Im Bereich des Ökostroms setzen die Stadtwerke Flensburg in erster Linie auf die Windkraft.